The Purpose  of   HEALING - K.I.S.S.

- as stated 12 years ago - was and is

  to help me and my potential P E E R s 

"to HEAL ourselves into WHOLEness,

and - by extension - all of CREATion!"
Intro to Healing-K.i.s.s. 2001-2013
and Overview of its main libraries


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I focus my experiencing and awareness on being
"a   pioneer of  Evolution  in  learning  to  feel":
I let my Body vibrate and my Heart 'womb'

pain, shame, fear, boredom, powerlessness,
so feelings can >heal >guide>fulfill
>evolve,
and ~~~ offer ~~~"goldmines"~~~ to us all!!
"I want you to feel everything, every little thing!"

 

 

Back to Overview of all sculptures in the fourfold library of "InteGRATion into GRATeFULLness"

 


 

 

InteGRATion into GRATeFULLness
Nourishment from Others

Shabbat, 2007_11_24; on March 3, 2011, I copied and inserted a poem of love to my husband [see below]

DAS HERZ IST WACH
Briefe einer Liebe
The Heart is Awake - Love Letters
written 1930

Third Page

 

From my Diary of November 7, 2006 - the sum of my understanding in 1974:
An alliance between nations can happen only between nations which have a healthy self-esteem.

This was already expressed in 1930 by the friends in "The Heart is alive",
They were connected to the "League of Nations" in Geneva, which preceeded the "United Nations".

p.315-316 Ben to Monna

Le Pré auz Mélèzes, Sonntag Abend 20. Juli 1930

Geliebte - ich bin so dankbar fuer dein kleines Wort am Telefon "Schreib - noch heute!" und dass es gut geht bei Euch trotz aller Spannung des Wartens auf genauere Nachrichten morgen.

Also Euer Freund faehrt direkt mit der Bahn hinauf - Du weisst, der Wagen steht jederzeit zur Verfuegung, es bedarf nur eines Anrufs.

Schreiben- ach Du! Ich schreibe eigentlich seit meinem Brief von gestern Nachmittag, aber es wird immer wieder so, dass nur der Papierkorb in Frage kommt. Aber Du hast gesagt "Schreib!" Da muss nun ein leidlich vernuenftiger Extrakt aus allem gebraut werden, aus allem - - mir scheint, es ist schon wieder ein halbes Leben zu berichten seit ich Deine Hand kuesste zum Abschied! - for fuenf endlosen Tagen.

"Wie geht mit bleibehangnen Fuessen
die Zeit bedaechtig Schritt vor Schritt"

- und wenn Du bei mir bist, merke ich nichts davon, dass zwei Tage in einen verschmolzen sind und es ist alles e i n e heisse suesse Lebensstunde.

Man wird auch nie muede - ich glaube, Glueck ist so wirksam wie Schlaf im Zerstoeren der Ermuedungsgifte im Blut! - so innerlichst ausgeruht und gestrafft wie nach einer langen Nacht voll Schlaf ist mir, wenn Du hier unten bist bei uns - und wenn der Tag auch mit der Sonne anhebt und dauert solange die Sterne scheinen.

Der heutige war mir durch die Kinder leichtfluessiger gemacht und ganz von ihnen gepraegt. Es war ja ihr Auffuehrungstag - wir hatten alles hier, was in der Nachbarschaft an jungem Nachwuchs vorhanden ist,.und auch die Alten waren in beaengstigender Fuelle erschienen. Die schoen ausgemalte Garage war ein Backofen an Hitze und gottlob viel zu eng fuer das zahlreiche Publikum, wir hatten alle verfuegbaren Stuehle aus Constances und meinem Haus versammelt, und auf dem grossen Rasen ging der "Singende Wald', verfasst von Semmele natuerlich, ueber die Buehne. Er sang insofern, als unter einer Kamelhaardecke am Fuss der Linde sich das gutmuetige Grammophon verbarg, dessen Hebel sich mit einem Fusstritt einschalten laesst und dadurch Musik ausloest. Die Regisseurin schoss immer einmal wieder hin und setzte mit einem wohlgezielten Kick die Sache in Gang, es war sehr stimmungsvoll.

Dazwischen zogen Elfen, Gnomen und andere Waldbewohner ihre Bahnen, das Spiel war stumm, notgedrungen, da ja alles verschiedene Sprachen spricht, aber eine solche Kleinigkeit hemmt Semmele nicht in ihrer Gestal-tungsfreudigkeit. Sie hatte alles selbst erdacht, entworfen und auch genaeht, seit Tagen sah man immer ein Opfer nach dem anderen sich, vor Lachen gekruemmt, sein Kostuem von ihr auf den Leib schneidern lassen, bei Semmele muss alles immer fix gehen. Mit hartem Finger befuehlte sie den Knochenbau des Betreffenden, um alles richtig zu drapieren, und ich muss sagen, dass die Ergebnisse verblueffend waren. Sie hatte die kostbaren Stoffe- Gewebe von unwahrscheinlicher Billigkeit - auch selbst gefaerbt, das ist meist eine gefahrvolle Sache, denn wenn Semmele faerbt, muessen die Schaetze des Hauses unter Schloss und Riegel gesetzt werden. Nicht nur Textilien, auch andersartige Stoffe werden von ihr, nur zu gern , in die.......


The first stanzas of a long poem by Johann Ludwig Tieck (1773-1853) ,
Put into music by Johannes Brahms (1833-1897) , "Wie soll ich die Freude" , op. 33 no. 6


The Internet made it easy to discover the poem quoted in this letter,
and even its translation into English and the musicians who made it sound.

Wie soll ich die Freude,
Die Wonne denn tragen?
Daß unter dem Schlagen
Des Herzens die Seele nicht scheide?

Und wenn nun die Stunden
Der Liebe verschwunden,
Wozu das Gelüste,
In trauriger Wüste
Noch weiter ein lustleeres Leben zu ziehn,
Wenn nirgend dem Ufer mehr Blumen erblühn?

Wie geht mit bleibehangnen Füßen
Die Zeit bedächtig Schritt vor Schritt!

Und wenn ich werde scheiden müssen,
Wie federleicht fliegt dann ihr Tritt!

Schlage, sehnsüchtige Gewalt,
In tiefer, treuer Brust!
Wie Lautenton vorüberhallt,
Entflieht des Lebens schönste Lust.
Ach, wie bald
Bin ich der Wonne mir kaum noch bewußt

.....

How can I endure the joy,
How can I then endure the bliss -
That under all the throbbing
Of my heart, my soul will not part from me?

And if now the hours
Of love have vanished,
Why the urge
In dreary desolation,
To drag further a joyless life
When by the shore the flowers will not bloom?

Which what tarrying feet does Time pass,
Step by deliberate step!

And if I must part,
How feather-light does its step then fly!

Throb, o yearning power,
In my deep, true breast!
Like echoes of a lute, fading away,
Do the finest joys of life flee.
Ah, how soon
Till I am hardly aware of bliss.
....

Yet it's not quoted in the letter, which struck me, but another line:

Ach, wie bald
Bin ich der Wonne mir kaum noch bewußt

Ah, how soon
Till I am hardly aware of [the] bliss.

For while delighting in the tapestry woven of
the expressions of intense and deep love between two mature human beings,
and their pain about the psycho-politic process in German leading toward disaster,
I feel grieved about my own loves:
I cannot     f e e l    them anymore!


While the memory of an "event of shame"
can be as loaden with emotion as if it happened yesterday,
the memory of having been in love is nothing but a mental thing.
"Die Wonne", "the Bliss", can not be preserved.
[see September 3, 2008 about my insight concerning this phenomenon]

May be, this is the reason, why I - in time - destroyed all love-letters,
those which I received and those which I wrote myself with a copy.



The cruelest burning was done together:
not only letters, but photos, the whole precious folder was delivered to the fire.
It was in May 1998 , a few meters from the Dead Sea.
I did the physical work - gathering wood, igniting the fire,

tearing page after page, photo after photo,
while David
- overwhelmed with grief, but agreeing to what I did -
watched with me,
how the exterior testimony of our love was consumed by the flames.

The symbolic act did not help us to part, though.
We had lived this impossible love for almost 4 years already,
when in spring that year I tried to win him over- as myself - to separate.
It was only in October 1999, that we finally succeeded.
Still - all these years I kept hanging on to the dream,
that one day - in 2011 or 2012 - we would be healed enough,
to live the impossible - as whole and equal peers.

But slowly, exhaustingly slowly it is seeping into my mind and heart,
that it may never happen,
the dream in the song, Tomer sent me on Nov. 19,

"Maybe a day will come and we'll become equal........ we'll be whole among people"

seems to be impossible.

 

 


The photos I'll insert are of the man to whom my love lasted long after I had caused the divorce,
a tragic love, because it could not accomplish its greatest aim: to make the beloved love himself...
[see how I tried and becried this in "The Mother's Eruption" on 2004_06_10

 

p.321-324 Ben to Monna

Le Pré auz Mélèzes, Montag 21. Juli 1930. Frueh

Monna - - es ist ein zauberhaftes Halbdunkel ueber den Bergen und ich bin seit dem ersten Vogelruf so wach. Was geht mich die Uhr an, wenn ich doch schon spuere wie die Morgenroete in mir aufgeht, die nur der ganz zu spueren vermag, dem das geschehen ist, was mir geschah. Ja es ist ein ganz wundervolles Wort, das von diesem Aufgehen der Liebe spricht als von der Morgenroete - und das bezaubernd treffende Bild zeichnet; " Du beschaemst wie Morgenroete" - - - Das hat er gesehen mit seinen Augen, Euer Goethe, leibhaftig, dies Beschaemen der starren Wand, der kalten Gebirgsgipfel, die in solcher Nacht wie dieser - ach Du! - um das lebendige und bangende Herz so unerbittlich und unbeweglich steinern herumstehen! Jetzt, mit dem Vogelruf, kam es in diese tote Welt wirklich - wie die Morgenroete! Der Gedanke an Dich - nur rein an Dich - ganz befreit von allem, was droht und verdunkelt.

Ich blieb erst spaet allein gestern Abend, jetzt zum Schluss der Ferien haben sie alle noch allerlei zu sagen und zu besprechen und das ist ja gut, es zeigt doch, dass diese Wochen das waren, was sie sein sollten. Ich blieb im Turmzimmer bei den Buechern, die Kinder hatten es mit so mit Blumen angefuellt, dass wir, die Buecher und ich, uns ein wenig einrichten Mussten. Ich lasse sie in diesen vollsommerlich bluehenden Tagen pfluecken so viel sie wollen, wenn ein Garten das nicht hergibt, solange er in seinem Zenith ist, dann hat der Gaertner versagt. Zu gewissen Zeiten muss der juge Mensch Blumen pfluecken duerfen, spaeter geniesst man sie benso, ja fast noch mehr, wenn man sie dalaesst, wo sie stehen, wo sie wachsen und bluehen - - man braucht sie nicht mitzunehmen. Die Blumen nicht und die Strne nicht - man freut sich ihrer Pracht. Das kann man lernen, im Leben - warum dann nicht auch noch das Letzte an Weisheit des Geniessens/ - Das Bluehenlassen des geliebten Menschen da wo er wurzelt! - genug zu haben an der namenlosen Freude, dass er nur da ist. Warum muss man da haben wollen - ganz haben wollen - unersaettlich - Du Meine - ! - Oder lehrt das Leben auch dieses noch - zum Schluss?

So bin ich denn nun in der guten Gesellschaft der Blumen und der Buecher. Mit den Buechern in der Vergangenheit, mit den Blumen in der Gegenwart. Und mit dem Herzen - mit den Gedanken? In der Zukunft, Monna/ - - Nein, die Zukunft ist noch allzusehr wie die "Gebirgesmasse", die ihm auch, diesem grossen Wissenden, den Dein Volk da hervorgebracht hat "edel stumm" blieb. Da reicht die Morgenroete noch nicht hin. Ich muss dankbar sein, dass sie mir meine zunaechst sichtbaren Gipfel und Waende lichter macht und waermt!

Als ich gestern ganz spaet zu mir selber kam und damit zu Dir, dachte ich, und musste laecheln dabei, weil ich an Dein Laecheln dachte: Jetzt moechte ich sie besuchen wie ich das Kind eben besucht hatte, das schlafende - das ganz geborgen und sicher in seinem Schlummer lag, bluehend und gedeihend wie die Pflanzen im Garten. So, ganz so, haette ich Dich gestern sehen koennen, mein Liebling, und sorglich schauen ob Du gut zugedeckt warst, dass die Nachtluft weit hereinstroemen konnte durchs Fenster. Ich haette gern die Tuer leise hinter mir zugemacht in dem guten, reinen Gluecksgefuehl, das das "Vatersein" geben kann. Was sind die Maenner fuer Dummkoepfe, die sich dies starke und heilende Gefuehl so selten goennen! Der Mensch als Vater - es ist seine eigene Schuld, dass man wenig von ihm weiss und wenig von ihm aufzeichnet. Der Durchbruch seines Wesens nach dieser Seite, das wird der Anbruch des wahren Mannestums sein. Der wirklich maennliche Mann, auch der junge, kann sich eigentlich immer retten in diese innere Welt, wenn er sich einmal Zeit laesst zum Hineinhorchen in sich selber. Ja, Rettung, ganz einfach dies - das ist mir spaet, aber ganz ueberwaeltigend klar geworden - ganz einfach dies, kann es ihm bedeuten, wenn er es in sich wachsen laesst. Soll ich begreifen, Monna, den ganzen Sinn der Weisheit, die ich Dir hier so erlebnismaessig getreu auseinandersetze?! - -

Heute kommt Euer Freund aus Berlin. Er ist - wie alt wird er sein - wohl gegen vierzig, schaetze ich. Mein eigener Junge Rupert - auch schon ueber dreissig. In absteigender Linie das Jungvolk unter meinem Dach. Pat - fuenfunzwanzig - seiner Meinung nach steinalt und lebenssatt, aber im Grunde nur verliebt und ohne die fuer ihn richtige Arbeit. Da ist ein boeses Gemisch, der Mensch muss seine Arbeit finden, seine eigene. Das ist aller Dinge Anfang. Ob er seine eigene Liebe findet, das ist - ja, das ist Gnade, dafuer gibt es kein anderes Wort. Und man geht so ahnungslos durchs Leben, ehe man das richtig begriffen hat! Basil mit seinen dreiundzwanzig Jahren ist schon ein vaeterlicher Mensch - man soll ihn bei den Kindern sehen, dann hat man weiter keine Sorge um ihn. Ich habe sie auch nie gehabt. Die prachtvollen Maedels nebenan - die haben vernuenftige Vater , das merkt man ihnen an. Wie hilft ein rechter Vater gerade der Frau heutzutage! Es lohnt heute wirklich, Vater zu sein. Da gibt es auf Schritt und Tritt zu tun. Sie faengt ja erst an, richtig zu zeigen was sie kann und respektabel ist es schon, weiss Gott, was sie vorzuzeigen hat. Aber die Dummheit und Stumpfheit wir noch einmal mobil gemacht dagen, dass sie uns Maennern helfen will, die wirklich wunderschoene Welt, die wir in unserer Weisheit zurechtgezimmert haben, aus dem Groebsten herauszusteuern. Ich moechte jedem junen Kerl, der darueber seine Witze macht, die Faust untr die Nase setzen. Als wirklicher Vater hat man dazu mehr Recht, wie als blosser Adoptiv-, Stief- oder Beichtvater! - Ich haette gern Toechter gehabt.

Jetzt habe ich lange darueber nachgedacht, wie ich es anstellen koennte, Dich heute noch zu sehen! Es ist mir nichts Gescheits eingefallen. Du gehoerst heute ganz und ungeteilt den Deinen und Euren Gedanken und Sorgen, die ja - Du weisst es, mein Liebling! auch die meinen sind, wenn auch nur als "weitlaeufig Verwandter". Ich kann Dir nicht sagen, wie mich das alles, was in Euch lebt und Euch Sorgen macht, beschaeftigt. Ich kann es koerperlich mitfuehlen, ich weiss wo Deine Gedanken sind, wem Dein Herz und Dein Verstand in diesen angstvollen Tagen gehoeren muss - - - Troja der Stadt!

Die Sonne geht strahlend auf, wie warm liegt sie hier im Fenster auf meinen Haenden - wie wohl tut das. Suesseste - ist es schoen beu Euch da oben? - Ich glaube der Mensch hat die Pfeife erfunden, damit er, wenn es noetig ist, etwas zwischen den Zaehnen halten und hart darauf beissen kann! Man muss das manchmal koennen - ich erkenne die Weisheit der Altvorderen, die sich diese Ablenkung erdacht haben ----- A pipe, a book - and no nonsense.-----

Eben kommen zwei halbwuechsige Jungen in blauen Trainingsanzuegen ueber die Koppeln heraufgeritten. Es sind aber nur Maisie und Ann, die mir die Pferde heute morgen bewegen wollen. Vielleicht hat constance eine vernuenftige Idee und man kann mit den Kindern eine Fahrt hinauf zu Euch machen, um etwas Brauchbars oder Angenehmes abzugeben. Frauen haben den richtigen Instinkt in solchen Dingen. Ich werde mich zu ihr halten heute Morgen, wir Maenner sind zu dumm, um uns selber zu helfen, wenn wir's am noetigsten haetten. Aber ich helfe mir - ich helfe mir in der einzigen Weise, die mir heute den Tag ertragen hilft. Ich denke an die Nacht als Du hier bei mir warst. Ich sehe Deinen Blick - Dunkelaeugige! Ich sehe Dein Laecheln. Mit einem Aufatmen, das ich in jedem Tropfen Bluts spuere, lege ich meinen Mund auf Deinen Mund. Ben.

Franz Rosenzweig,
Rafael Rosenzweig - Christa Guth
The first page of the Bar-Mitzva-Album of Immanuel , our son, Jan. 23, 1976,
inserted in a Powerpoint Presentation for Immanuel's 40th birthday, 2003.

Rafael's poem .....
when he watched me on TV in the talkshow "Tandu" of Yaron London
July 1975

It seemed that we were "on the same side" concerning the situation in Israel,
as this letter to his remote cousin Sue Kalem
, daughter of Gertrud Oppenheim, shows,


He even agreed - though not wholeheartedly - to use the platform
of the Party "Ha-Olam Ha-zae" , founded by Uri Avneri and Shalom Cohen,
to contribute to what we understood as "Peace Work"
with his profession as an Economist
(photo: 1970).


 

 

And what in 1976 became my first model of
"how to create the conditions of Partnership between Arabs and Jews",
the Bir'am model,

started with this visit in the ruins of Bir'am in October 1970, initiated by Rafael,

"Who destroyed the ancient synagogue?"~~~~ "Who ravaged the Maronite church in our days?"


1970 A bit angry, not yet furious...


1971 - a scene which should be put on top of our memory:
Rafael helps the children to let a kite fly!

 

 

p.324-327 Monna to Ben

Hôtel des Avants, Sonntag 20.Juli 30. Nachts.

----- Ich bin so traurig, Ben, dass wir nicht unten sein koennen - ich habe mir von den Kindern erzaehlen lassen, was geplant sei, aber Semmele pruefte schon das Terrain hier oben daraufhin, ob wir nicht durch eine eigene Veranstaltung vielleicht entschaedigt werden koennten. Sie fand es nicht recht der Muehe wert, uns mit blossen Worten abzuspeisen; ich glaube, sie hat sogar den "Fest-und Theatersaal" ds Hotels in die Ueberlegung einbezogen, jedenfalls wolle sie ihn unbedingt sehen, aber dann schien ihr doch der Park oder besser noch die Wiese gleich dahinter nach dem Wald zu gemuetlicher. Als sie am Parkrand einen halbkreisfoermigen Grasplatz, mit Tannen umstanden, entdeckte, war der Plan fertig, dass wir die Iphigenie auffuehren muessten, am liebstn im Mondschein. Mir dachte sie die Heldin zu, und sich, nachdem ihr Blick einen Augenblick Juergens breite Mannsgestalt geprueft und verworfen hatte - zu alt! - den Orest. Du koenntest Thoas sein, und vielleicht Ann Nielsen, fuer die sie ein bisschen schwaermt, Pylades; er brauchte nicht so viel zu sagen wie bei Goethe. Und vielleicht wuerde dann Juergen so gut sein und den Arkas nehmen- , wenn es auch keine schoene Rolle waere. Wer uns eigentlich zuhoeren soll, weil doch keiner weiter Deutsch kann, bekuemmerte sie nicht - die Sache geschieht um ihrer selbst willen. Guy hoerte bewundernd und bedenklich ihren kuehnen Entwuerfen zu - es ging mit Windeseile; sie mussten ja auch hinunter zu ihren eigenen Vorbereitungen, an die der gewssenhafte und ordentliche Junge etwas besorgt immer wiedr erinnerte. Sie hat uebrigen gut Englisch gelernt, spricht phantastisch falsch aber fix. Und Guy versteht sie vollkommen. Ich konnte nicht anders als sie ganz allein - wir gingen im Park hinter unseren "Maennern" her Arm im Arm, als Freundinnen und "Frauen" - zu fragen, wie es Onkel Ben ginge. Und sie schmiegte sich ein bisschen fester an mich und sah mir gerade ins Gesicht mit ihren klaren bussbraunen Augen. Du waerst nicht so lustig wie meist, meinte sie. Aber morgen wuerden sie etwas Huebsches tun, wa Dir Freude machen sollte. Darueber war sie ganz zuversichtlich.

Deine Rosen sind so schoen, Geliebter; ich sitze auf meinem Balkon, der Mond wird bald wieder voll sein. Ich muss an den Mai denken, im Carlton - an Flieder und Goldregen und Iris germanica vor dem offenen Fenster, auf dem Grunde der blauen Nacht. "Da fing mein Leben an, als ich Dich liebte - - - sag, meine Not begann" - - - manchmal faellt ein ganzer schaer von Rosenblaettern auf einmal auf mein Papier. Leere Schalen? Nein, Ben, tausendmal nein! Ich liebe Dich mehr als mein Leben, ich habe nie geahnt, wie ganz und gar ein Mensch einem anderen Heimat sein kann. We are in each other's roots, hast Du gesagt. Manchmal kann ich nichts mehr verteidigen gegen Dich - nichts mehr abschliessen und vorbehalten. Du erfuellst mich ganz und gar. Mein ganzes Herz ist heiss - nur von Dir. Mein ganzes Leben, ich weiss es - alles - waere in Dir eborgen. Das ist die Wahrheit von vielen Naechten wie diese, die voll Seligkeit und voll Heimweh zugleich waren und den ganzen Sinn meines Lebens umschlossen, seit diesem Vorfruehlingstag in Deinem gelben Zimmer, der immer noch darin ist. Ich weiss, dass Du jetzt in dem Turmzimmer bist, Du hast mir versprochen zu schreiben. Du bist mir so nahe, Ben, wie soll ich es beschreiben. Diese schweigende Nacht um den kleinen Lichtkreis, das bist Du - es ist Dein Schweigen, das auf mich wartet. Ich fuehle es so, wie man in meiner Heimat das zweite Gesicht hat, den "Voerlop", sagen die bauen - den Vorlauf von etwas, das kommt.

Was bei uns geshieht, hast Du aus den Zeitungen gesehen. Volker rief gestern an - noch aus dem Reichstag - die Abstimmung und die Aufloesung waren natuerlich keine Ueberraschung. Er nimmt jetzt doch einen kurzen Urlaub, will nachher irgendwie mitarbeiten. Ich habe ein unbesiegliches Gefuehl von Fatum, das sich da, Akt fuer Akt, vollstreckt Cede Deis - - die Goetter sind gegen uns! Auf diesem Wege ueber Reparationen und ihre Folgen ist kein Volksvertrauen mehr zu wecken.

Der Mond liegt so sanft und zaertlich ueber den langen silbergruenen Wellen der Matten: ich moechte - - nein, ich sitze auf der Lehne Deines Stuhls, Ben, und kann Deinen Kopf an meine Schulter ziehen und Dich auf die Lippen kuessen, lange, mit geschlossenen Augen. Wird der Schlag meines Herzens Dir sagen, wie namenlos ic Dich liebe? Monna
Juergen will Dir selbst fuer Deinen kleinen Brief danken - ich danke Dir auch dafuer, Liebst! - wir freuen uns auf Mittwoch.

 

p.327-332

Le Pré auz Mélèzes, Montag Mittag 21. Juli 1930

--- Die panische Mittagsstille, die heisse, bruetende - steht um uns wie eine Verzauberung. Dass Du das Besondere dieser Stunden auch so stark fuehlst - ich habe darueber noch nichts gesagt, denn wenn Du so mit einem Wort, einem Gedanken an die innersten Nerven des eigenen Fuehlens, des eigenen Denkens ruehrst, dann ist es um mich geschehen. Du tust es ja unablaessig, Du Meine - Du Meine! Als Du das sagtest in dem Brief nach Eurer Wanderung auf den Mont Cubly, von dem Himmel " wie eine leere dunkelblaue Glocke" und der goettlichen Erstarrung, dem tiefen Schweigen, das in solchen Stunden, wenn das "goldenblaue Lichtmeer ueber den Matten steht", alles so verwunschen erscheinen laesst - da fuehlte ich eine solche Glut der Leidenschaft ueber mir zusammenschlagen, dass alles schmolz in mir - Monna! Monna! - alles schwand aus meinem Bewusstsein, das mir je Mass und Norm gewesen war im Leben des Alltags. Alles wurde neu in dieser gluehenden lodernden Flamme. Als ich erfuhr, das wir dies miteinander teilen, dies Wissen um das Geheimnis, um jene Stunde draussen in der Einsamkeit, wenn alles den Atem anhaelt wie vor dem Kommen einer grossen Offenbarung - da brach in mir etwas auf, das nie wieder gestillt werden kann, nie wieder zur Ruhe kommen, solange ich fern von Dir bin. Ich habe gerungen um Fassung, um Haltung - um alles, was mich bestehen lassen konnte vor Deinen Augen. Aber in solchen Stunden wie dieser, wenn ich allein bin in der "divine incantation of a summer noon" - allein und doch nur wenige Meilen von Dir entfernt, mit diesem Brief von Dir, dem Brief von dieser Nacht, dem schoensten, dem suessesten aller Briefe dieses Sommers - was soll ich tun! Was soll ich tun! - -

Er lag auf dem Tisch in der kuehlen halbdunkeln Diele, als ich aus dem gleissenden Licht hereintrat. Es war totenstill im Haus, es ist so still, als laege alles Leben betaeubt in der wunderbaren ueberwaeltigenden Herrscherkraft der Sonne. Die Luft zittert ueber dem Wasser, ueber dem bluehenden, vor lauter Bluehen erschoepften Garten. Dies Zimmer im Turm ist wirklich ein Refugium, der Ort, wo ich unmittelbar zu Dir komme, auch wenn nichts darin ist als nur die Buecher und der Atem des Sees, aber heute komme ich mit einer Last der Sehnsucht, die mir nichts und niemand abnehmen kann. Ich verliere mich in Deinem Brief - ich sollte Dir einen guten vernuenftigen, bruederlichen schreiben, so wie er tausendmal in Gedanken von mir zu Dir geht, denn ich habe bei allem was die Zeitungen bringen, sofort den lebendigen Austausch mit Dir, mit Juergen, unmittelbar gegenwaertig im Bewusstsein.

Mir geschieht es auch mit, was dort bei Euch geschieht. Immer staerker spuert man doch mit jeder neuen Stufe einer unaufhaltsamen Entwick-lung, dass wir alle am Ende unserer Weisheit sind, dass nichts mehr ganz erfahrungsgemaess, ganz berechenbar sich vollzieht, sondern Kraefteverlagerungen in ungeahntem Ausmass sich im Leben der Voelker, nach aussen wie nach innen, abzuzeichnen beginnen.

Ich freue mich - der vernuenftige Mensch in mir freut sich - auf unsere Gespraeche am Mittwoch und Donnerstag auf der grossen Fahrt, ich nehme mit Vorbedacht den Schoffoer mit, um mich ganz, waehrend dieser Tage, mit Euch und Eurem Freund, mit den Dingen beschaeftigen zu koennen, die jetzt, mit der Neugestaltung bei Euch, heraufziehen.

Aber der Unvernuenftige ist so viel staerker! Der Unvernuenftige haelt Deinen Brief in der Hand und liest immer wieder nur die eine kleine Stelle, die eine suesse Melodie - denn so hoere ich sie - die unter den herabfallenden Rosenblaettern auf Deinem Briefbogen entstand. Die ganze Welt ist in dieser Melodie. Ich hoere nur sie. Ich denke nur an die Stunden, in denen ich Dich wieder sehen, Deine Stimme wieder hoeren werde. Ich fuehle schon, wie schmerzlich suess und bedraengend mich das toerichte, wunderbare, bezaubernede Gefuehl der Eifersucht ueberfaellt - das unsinnig, das man wohl laechelnd, aber doch so unabwendbar erleidet! - der Eifersucht, die Du mit einem Hauch, dem leisesten Hauch stillst, solange er mir nur das suesse, selige Einverneh-men fuehlbar macht und bestaetigt. Der Unvernuenftige ertraegt die Stunden kaum mehr, die ihn von Dir trennen. "Nichts ist als ich und Du" - - diese tiefe Absorption des Liebenden, diese Eintauchung und Versunkenheit erlebe ich bewusst, ergebe mich ihr rueckhaltlos. Der Mensch ist arm, ehe ihm dies geschieht. Ich wage es noch nicht, zu sagen "Was auch kommen mag" - - das Leben haelt zu viel Schicksal fuer mich in all seinen Stunden, seit Du mein Leben bist! - - aber ich weiss, dass ich, selbst wenn ich wieder einsam werden sollte, so wie nie zuvor, das Glueck nicht ausschoepfen kann, das fuer mich hineingelegt wurde in dies Wort von Dir: ich liebe Dich mehr als mein Leben. Was kann ich, auf dem absteigenden Wege, was duerfte ich noch ueber dies hinaus erleben wollen? Muss ich das nicht begreifen, Monna?

- Ach selbst diese, vielleicht die letzte aller Fragen fuer mich, moechte noch vor Dich gebracht werden, Dein Wort, Deinen Rat - Du kluge Geliebteste! - sich noch erbitten.Ist das nicht ganz unbegreiflich - dass man so verbunden sein, so den geliebten Menschen als das eigene, das wahre Ich empfinden kann, dass selbst das Schwerste aus seiner Hand noch den Trost der Gemeinsamkeit haette, selbst das Urteil, mit dem endgueltig das eigene Dasein beschlossen sein, aus sein wuerde, zu Ende in dem ganz unsentimentalen, eben wirklichen Sinne - dass es danach kein Wachsen, kein neues Spriessen, kein Bluehen und Ernten mehr geben koennte, nur noch das Weitertragen um der anderen willen und das ehrliche Durchhalten, der anstaendige Abschluss.

Ich denke an den sonnigen Herbst da oben in den Bergen von Belu-tschistan, wo der kleine Junge geboren wurde, der sich heute, als reifer Mann, anschickt, sein eigenes Heim zu bauen. Sein ganzes Leben bis heute erfuellt noch nicht die Haelfte der Zeitspanne des meinen. Diese Erkenntnis - es ist eine, so unglaublich das klingt! - es ist wirklich ein Neuerkennen der Stelle, wo ich stehe, Monna, der Stunde, die mir geschlagen hat! - liegt auf mir mit einem sonderbaren, dunklen Gefuehl - ich kann es Dir gar nicht beschreiben. Du weisst ja auch ohne Worte alles von mir! Ich habe Dich im Blut - es ist betoerend, berauschend, Suesseste, dass ich nach diesem Brief von Dir glauben darf: und Du mich auch. Was soll ich tun, Monna, Geliebte? - - Ich entbehre Dich mit jedem Atemzug. Es ist doch jetzt immer, wenn wir wieder zusammen sind, als kaemen wir heim - es ist doch so ! Deine Augen sagen es mir jedesmal, in diesem Brief sagst Du es mir zum erstenmal mit Worten - das ist wie ein Sturmwind in meine rasende Leidenschaft gefahren, ich weiss mir nicht mehr zu helfen. Kannst Du "nichts mehr verteidigen" gegen mich - - weisst Du, was Du mir antust mit diesem wunderbaren Wort - mit allem was Du sagst in diesem leisen Ton, diesem seligen Klang, den Deine Stimme hatte in jener Nacht als Du kamst um mich zu troesten - und der in diesem Brief wiederklingt. Troestest Du mich? Gibt es Trost fuer mich, wenn ich Dich hergeben muss? Kannst Du das denken - muss ich es? - - - Muss ich es um Deinetwillen? Das ist der Kern aller Fragen, die mich bedraengen. Darauf kann niemand die Antwort finden als nur ich selber. Mit dieser Frage bleibe ich allein. Erst mit ihr beginnt die Einsamkeit, die wahre! Da bleibst auch Du zurueck - Du Leben! Du Sommer! Du bluehender Garten! Darum verweile ich noch - und traeume den schoenen seligen Traum weiter, den Traum vom Sommmer!

Und immer wieder kommt - raetselhaft - ein unbeschreibliches Gluecksgefuehl, ein ganz unbesiegliches ueber mich. Ein himmelstuermendes, jubelndes, glaeubiges Glueck, so jung, so strahlend! Das kommt aus Deinen Briefen, in denen ich lese, aus Deinem Blick, den ich in mir trage wie mein koestlichstes Heiligtum. Mein Quell - ich trinke und stille meinen Durst! Ich weiss nur, dass Du da bist, unversiegbar - unverlierbar. Und alles ist gut.

 


1971
It was "Rafael's car",
though I sometimes was "allowed" to use it, too


January 23, 1971,
Was this on the trip to the Dead Sea,
which started with such a scene,
that it should have ended our marriage right there and then?
[Remembered on September 3, 2008]

1972 Still in politics.
On the background of the Knesset, the Israeli Parliament, in Jerusalem.

Towards the elections of 1969 I could no longer bear my constant pain,
that I was not "doing" anything to realize what I thought should be realized.
So I started to work for our party...
[November 4, 2009:
I just zapped into a doc about Uri Avneri,
who was born a year later than Rafael, but is still alive
The memory that came up this time was only causing me grate-full-ness:
It was in a speech to the Knesset by Avneri, where I read for the first time
"we must be "adonim le-goralenu", masters of our destiny!"
]

The disillusion with election politics in general
(in the neighboring , Sephardic, village all the people were bribed...)
and with Ha-Olam Ha-zae in particular
was "matched" by my painful understanding,
that I had to choose between working for Israel and guarding my marriage.

I chose the latter,
and though I made one other attempt to "walk my talk",
I "kept quite" until November 1974.


January 21, 1972 - A rose for his wife,
who has completed 5 years of work on her Ph.D.



Rafael's excruciating dilemma between his love for a German girl (Nov. 4, 1960)
and his grief concerning the German victimization of his people, May 14, 1962
found a painful expression in a poem,
which he spoke on a little record-

a new device on the market then.



Continuation of my sculpture about my marriage
.
See also: puzzle piece 1b Retrieving Goodness

My poem to Rosh-Hashanah 1967,
"A simple Song about Beloved Eyes"
with all the vowels punctuated painstakingly,
was discarded by Rafael with disgust.

 

Third Page

 

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2013-04-01
[see context 2013-03-22]


     

In May 2013 I discovered a letter, which I wrote to Rafael,
in the hope, that verbal communication would be possible after all.
It seems, that I never showed him this letter,
written perhaps in 1970 or 1971, end of August, and copied to the computer in May 2007


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My husband, I and a Palestinian family from a refugee camp near Nablous.
The brother of Ibrahim worked in the German village in which my brother had been a teacher.
Our family had visited them once, and now they had the courage to visit us.

To cross the "green" border after the so-called Six-Day-War 1967 was easy.
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