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InteGRATion into
GRATeFULLness
Nourishment from Others
Shabbat, 2007_12_08
DAS HERZ IST WACH
Briefe einer Liebe
The Heart is Awake - Love Letters
written 1930
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(Continuation of the scant stories about my life with my husband - see below)
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"Good night, my beloved. The wind pushes into the open window
and brings the scent from Sea and night, from where you are now. You
will come to me - you will stay with me - I am yours."
On the same day |
April 1930 .......Bach-Beethoven-Schubert-Brahms, um nur die Groessten zu nennen. Ich sage sie manchmal vor mich hin, halblaut; jeder einzelne umreisst eine Welt, und wir wissen vielleicht wirklich nicht, wieviel von dem ganzen grossen geistigen Erbe, aus dem wir Heutigen in Europa - noch immer - ! unbewusst leben, von diesen gewaltigen Quadern mit aufgebaut ist. Dass wir von Musik reden, Musik einmal zusammen hoeren werden, das ist so unausdenkbar schoen, dass ich nicht dabei verweilen darf. Ich muesste sonst - es gibt dort immer etwas davon - sofort nach Berlin abreisen, zu Ihnen - gleich morgen frueh.
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The following letter of "Monna", the German
woman in these love-letters, caused me to cry through all my copying.
I'll insert here Rafael's poem for me, written after the encounter on November
4, 1960, with which everything began..
Another composition and handwritten copy
I've inserted already in "puzzle
piece 1b - Driving backward to heal and to harvest"
I imagine, that this is how the little Rafael (born 1922) looked,
when those Germans, who were connected to the "League of Nations"
in Geneva,
ripped their heart out of their body in order to prevent what could not have
been prevented...
Just as the love of "Monna" and "Ben",
the love between me and Rafael
was interwoven with "politics",
i.e. with the pains and efforts,
connected to our community.
The "League of Nations"
was founded after World War I,
On July 3, right after
the end of my scholarship year It was then, in December 1961,
that he wrote a rare letter, Towards the new year of 1962
I made a gift for him,
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p.59-66 Monna to Ben Lieber Freund - soll ich Ihnen etwas gestehen? Vielleicht ist es noch zu frueh dafuer --- der dritte Brief! aber ich habe auch so ein draufgaengerisches Gefuehl in allem, was uns angeht. Es ist so ungewoehnlich - und so unerhoert, so einzigartig wirklich, was uns geschehen ist! Ja, ganz anders wirklich als irgend etwas, irgend jemand, der mir begegnete. Das Herz wird so oft angerufen, unser Blut wird entflammt, unsere Seele erschuettert - von irgendwoher sind einem die Menschen nahe geworden; in Augenblicken, die solcher Anruf ganz und ohne Grenzen erfuellte, waren sie sehr nahe. Und jetzt weiss ich es: (d.h. ein wenig ahnte ich es immer!) dennoch war ein Letztes, eine Mitte - da, wo Ewiges aufleuchtet, nicht getroffen. Und jetzt bin ich so seltsam sicher, in dieser Wirklichkeit zu stehen. Und darum will ich jedem Impuls unbedenklich und vertrauensvoll folgen, lieber Freund, der sich meldet, wenn Sie zu mir kommen.
Auf Ihren Brief von der Lavendelhecke - ich habe erst die Anfangsseiten und warte auf den Schluss mit innerster Spannung - sollte und muesste ich eigentlich ganz anders antworten. Aber nun kommt erst das Gestaendnis: es ist da eine Stelle, an der wurden meine Rosse scheu. Ein spielender Schatten ueber dem Weg. Ob Sie wohl jetzt auch nur im Entferntesten ahnen, wo diese Stelle ist? Ob Sie es ahnen? Und ob Sie mich verstehen?
Ich koennte mir vorstellen, dass ich Ihr ganzes schoenes Haus und Ihre Buecher und Ihre Stiche hassen muesste - wenn ich nicht ganz sicher wuesste, dass diese Selbst-beschreibung nicht alles sagt. Ich ahne, auf welchen Hintergruenden Ihre Gelassenheit noch etwas Groesseres, etwas ganz anderes sein koennte - was weiss ich denn von Ihrem Leben? Aber ich muss, so kommt es mir vor, nun rueckhaltlos von uns sprechen. Es wird mir eben klar, dass ich "uns" geschrieben habe, - nicht "mir" - und dass ich damit zunaechst uns beide, meinen Bruder und mich, gemeint habe, und doch wohl zugleich mein ganzes Volk in uns und mit uns und um uns. Vielleicht haben Sie - in der ausbalancierten Internationalitaet Ihres Kreises - das Gefuehl, dass ich nun taktlos bin, zu direkt, mit der Tuer ins Haus falle und es mache, wie man es den Deutschen nachsagt, dass sie ihr peinliches Schicksal ungebeten den Leuten in den Weg schieben - etwas, an das man heute in der Welt lieber nicht denkt. Aber daraufhin muss ich es wagen.
Mir hat das Scheuen der Pferde - so bald hinter den unbeschreib-lich beglueckenden ersten Seiten Ihres Briefes ! selbst fast erschreckend gezeigt, wie unloeslich wir in der Tiefe unsres Herzens mit Leben und Leidenschaft an unser Schicksal geschmiedet sind. Es gibt schlechthin nichts, das uns ueber diesen Schatten selbstvergessen hinweg tragen koennte. Ja, sehen Sie, gerade wenn wir uns einmal ganz geloest, in eine andre Wirklichkeit hineingehoben fuehlen, dann ruft es uns, wie es mich aus Ihrem Briefe rief.
Schon sehr bald gab es fuer ihn die Blindheit nicht mehr, die der Mann an der Front wohl braucht. Er hat das Verhaengnis ganz erlebt, tiefer und unerbittlicher als wir alle. Der Zusammenbruch war fuer ihn ein ungeheures Schicksal. Er war, nachdem er seine Kompagnie zurueckgefuehrt hatte, einen Monat fuer uns verschollen. Noch heute weiss ich nichts von dieser Zeit und beruehre sie niemals. Dann hat er sich der Regierung zur Verfuegung gestellt, - ueber alle Widerstaende seiner Tradition und vor allem seiner innersten Natur hinweg, die in ihrem Wesentlichsten und Besten nach rueckwaerts zu, mit dem Wesentlichsten und Besten des alten Deutschland verbunden war, mit denen, von denen man wenig gehoert hat, weil sie schwiegen und - eben "waren". Fuer ihn war dieser Dienst die Fortsetzung des Frontdienstes - er fuehlte: der Krieg ist ja nicht zu Ende, wie kann ich mich versagen! Und nun hat er ein Jahrzehnt dieser taeglichen Sisyphusarbeit hinter sich, die das Wort deutsche Finanzwirtschaft bezeichnet. Ein Jahrzehnt ohne Erfolge, ohne Aufatmen in einem Dienst, dessen Treue er immer wieder einem Herzen abringen musste, das nicht ungeteilt mitgehen konnte mit dem Geist, aus dem die deutsche Politik gemacht wurde. Vielleicht haben Sie ihn im Voelkerbundkreise schon einmal gesehen? Er ist manchmal Sachverstaendiger in der Finanz-kommission. Sie wuerden der Kraft und Ruhe, die er in der geistigen Arbeit ausstrahlt, dies nicht anmerken, was ich Ihnen erzaehle. Ich wundere mich oft, wenn einem die Leute in Genf mit dem Preise der deutschen "vigueur" schmeicheln, dass niemand diese vigueur als Palimpsest einer verborgenen Resignation erkennt, die ich immer deutlicher in allen Gesichtern sehen.,
Heute Abend - ich muss korrekt sagen: gestern, denn es ist jetzt drei Uhr nachts - waren Freunde und Kollegen meines Bruder bei uns. Juengere zum Teil - die juengsten der Kriegsgeneration. Sie lieben unseren Kamin und unseren Dachgarten und unser zwangloses und kameradschaftliches Zusammenkommen. Ich fuehle in ihnen die unausgelebte Jugend, die ungestillte Sehnsucht nach dem Leichten, Harmlosen, nach Heiterkeit und Waerme und weiten freien Fluegelschlaegen in reiner Luft ueber friedevoller Erde. Aber wann gelingt es uns, einmal ganz loszukommen? Uebrigens spueren sie dies vielleicht selbst am wenigsten. Was sie spueren, ist etwas anderes: die Last der zwecklosen Muehe - den taeglichen vergeblichen Kampf mit den uebermaechtigen Hindernissen der aeusseren und der seelischen Lage - sie, die zum unbedingen Opfer, zum heroischen Einsatz taeglich bereit waeren, sie plagen sich ab an einem Bau, der immer wieder zerfaellt.
Wenn man so eine Gluecksquelle hat, wie ich sie jetzt habe - sagt man in England nicht "the secret orchard"? - dann wird man wohl noch hellsichtiger fuer die Schwermut, die ueber unseren besten und faehigsten Maennern liegt, den Maennern auf der Hoehe jugendlicher Kraft. Ich kam gerade heute gar nicht davon los - Sie koennen sich denken, dass unser Abend von den Problemen erfuellt war, vor denen die neue Regierung steht. Diese letzten Wochen, die Annahme des Young-plans und dann schon wieder, um die Bagatelle der Arbeitslosenversicherung, der Zerfall der Fuehrung, waren zu deprimierend. Aber es ist ja nur eine der unuebersehbar gewordenen Phasen jenes ewigen Wechsels, der schliesslich doch auf die von uns nicht zu bemeisternden Ursachen zurueckgeht, die jede deutsche Politik erfolglos machen. Immer steht eine unzulaengliche Sache neben der anderen. Und diese Maenner, die doch wieder eine deutsche Geschichte herauffuehren moechten an Stelle aller der uns aufgenoetigten Akte, die von vorn herein zur Erfolglosigkeit verurteilt sind, weil sie falsch sind, sowohl der deutschen wie der Weltlage gegenueber -------
Armer Freund - nun werden Sie das Opfer einer heftigen Aussprache, die einem noch in den Nerven liegt. Aber ich troeste mich damit, dass ich diesen Brief ja in die Lade versenken kann - ich habe auch so eine wie Sie. Weiter schreiben muss ich, weil ich Sie vor mir sehe, Ihre ruhigen, klugen, humorvollen Augen, den Zug von Guete um Ihren Mund und - vor allem, kommt mir vor, - Ihre ganze breite und sehnige Gestalt - leicht gewordene, muehelos beherrschte Kraft, fuehlte ich. Und Ihre grossen Haende, die Dinge - auch die lebendigen - vorsichtig und ruhig anfassen und kraeftig tragen. Wir sind so voll Unsicherm, alle zusammen - in uns wird alle schwer, weil es keinen Raum hat, herauszubluehen. Unser Ueberschuss, der nicht tot zu machen ist, schlaegt nach innen und belastet uns.
Heute kam es mir besonders nahe. Ich liess mir von einem unsrer Freunde von seinem Werk erzaehlen: er macht eines der Arbeitslager von Arbeitern und Studenten - vielleicht haben Sie davon gehoert; die jungen Leute fuehren im freiwilligen Arbeitsdienst von einem Lager aus Meliorationen oder Strassenbauten aus - die Hauptsache ist die Lebensgemeinschaft. Ich sah zu, aus dem Schatten, wie sich die verborgene Leidenschaft zu diesem Werk in ihm spiegelte - seine Haende, Erdarbeiterhaende, umklammerten die Lehnen seines Stuhls wie einen Spaten und in den fruehzeitig scharfen Zuegen seines gebraeunten Gesichts zuckte jener fanatische Wille, sich, was das Schicksal versagte, eigenmaechtig zu erschaffen: einen kleinen Kreis, der verwirklichte, was im Ganzen dem deutschen Volk versagt ist. Und ich wusste, im letzten Untergrunde ist da das Heimweh nach der Hand des zu Tode verwundeten Bergarbeiters an der Somme, die sich einmal an ihn klammerte, seinen Leutnant, als sein Stueck Heimat, den Ritter St. Georg im Herrgottswinkel seines verstaub-ten Zechenhauses zwischen den Foerdertuermen. Seit er mir einmal davon erzaehlt hat - und auf einmal abbrach, waehrend ihm die Traenen in die hellen, scharfen Augen schossen - weiss ich um ihn und viele andere, die heute noch in der Unruhe ihes Herzens es nachts in ihren Stuben nicht aushalten, sondern ueber die Felder laufen, als waere noch Front.
Es ist eine unbeschreibliche Befreiung, lieber, unbewusst
ersehnter Freund, fuer dies alles einmal einen Ort zu wissen, an dem
man es bergen kann - diese Angst um die gestauten Maechte des Hezens,
des Willens, um den brachliegenden oder zu infernalischer
Vergeblichkeit verdammten Kraft- und Begabungsschatz meines Volkes!
Aber darf ich glauben, dass ich Ihnen dies alles hintragen kann? Heute
musste ich es einmal tun, denn heute war dies alles mit mir so eins,
dass ich es nicht abtun und zuruecklassen konnte auf diesem Wege zu
Ihnen. Wenn dieser Brief ueberhaupt jetzt den Weg zur Post findet,
so traegt ihn ein tiefes und unumstoessliches Vertrauen zu Ihnen und
-- Ihrer Liebe! |
Fourth
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