I focus my experiencing and awareness on being
"a pioneer of Evolution
in learning to feel":
I let my Body vibrate and my Heart 'womb'
pain, shame, fear, boredom, powerlessness,
so feelings can >heal >guide>fulfill>evolve,
and ~~~ offer ~~~"goldmines"~~~ to us all!!
"I
want you to feel everything, every little thing!"
K.I.S.S. -
L O G 2
0 0 8
Keep It Simple Sweetheart
Know exactly what you want, communicate clearly what you want,
then get out of the way, live and play, and let happen what
may! I desire to LIVE this break
of 11 days towards my 70th birthday while healing
"the sun eclipse trigger"
I desire to understand the direction and goal of the "Driving
Backward" which I feel I should do.
I desire to understand why I received those 2 letters which
transport me back to my peace-work
though I feel, that the creation of the next 11 days has to
do with my family, not with my work.
I desire to feel and breathe my confusion & bewilderment
and trust that I'll soon see my way. I
desire an intimate relationship with my
six children, in which each child can heal and grow
I am grate-full ,
that I was granted to become
Franz Rosenzweig's spiritual daughter
and then his daughter-in-love
and then the mother of three of his five grandchildren
and then the grandmother of ten of his 15 greatgrandchildren
I am grate-full,
that when all seemed lost,
these two great men found each other,
and gave the German culture the greatest gift,
that ever anyone could have given to it:
the Hebrew Bibel .
I am grate-full,
that I was granted to meet Martin Buber 3 times in Jerusalem,
1960-61,
and that he taught me that what I needed to learn ....
was "a sense of humor".....
In my printed copy of my edition of
Franz Rosenzweig's Letters & Diaries,
which I opened in order to look into it for the first time after
40 years,
I found some loose pages:
Yehoshua Amir[translator
of "The Star of Redemption" into Hebrew] fuer Reinhold Mayer[my
teacher through whom I learnt about Franz Rosenzweig]:
Rosenzweigs Besuch bei Buber in Heppenheim am 3.12.1921.
Rosenzweig: "Die Bekanntschaft
mit Buber haette in meinem Leben Epoche gemacht, wenn dazu noch
Gelegenheit waere." ...
Buber hatte seine erste Schaffensepoche hinter sich, die er
dann selber spaeter als seine 'mystische' Epoche seiiner dann
endgueltig gewordenen 'dialogischen' Epoche gegenueber gestellt
hat. Der Gegensatz markiert sich wohl am deutlichsten in der
gegensaetzlichen Wertung des Begriffes 'Erlebnis', das noch
in seinem 'Daniel' (1913)
den Punkt bezeichnet hatte, an
dem die Seele, indem sie sich selbst zur "Einung"
emporschwingt, die Einung der Welt als Ganzer stiftet
(Werke 1, 74), das aber nach der
Entdeckung des dialogischen Charakters der Wirklichkeit nur
noch die Spiegelung des wahrhaften, im 'Zwischen' sich ereignenden,
Geschehens in der Subjektivitaet des an diesem Vorgang beteiligten
Ich darstellt. Wer nunmehr das Erlebnis als das eigentlich Wertvolle
feiert, macht sich einer 'Rueckbiegung' schuldig, die an der
'Wirklichkeit' Verrat uebt, und muss sich einen "Erlebnissammler,
Stimmungsprotz, Gottschwaetzer" ["Der
Jude und sein Judentum" 126)
schelten lassen. Anstatt rechtschaffen in das Geschehen einzutreten,
will er nun sich selbst geniessen. Es ist unverkennbar, dass
der Feind, mit dem Buber in solch harten Worten abrechnet, im
Grunde niemand anders ist als der junge Buber selbst.
Es ist indessen Buber, bei all diesen affektgeladenen Ausfaellen
gegen sein frueheres Selbst, durchaus nicht leicht gemacht,
sich als geistige Figur des oeffentlichen Lebens von seiner
eigenen Vergangenheit abzusetzen. Gerade mit den pantheistischen
Toenen einer schwaermerisch ausklingenden Beredsamkeit hatte
Buber eine immer wachsende Gemeinde jugendlich aufgeschlossener
Suchender in seinen Bann gezogen. Gerade die Seiten seiner Botschaft,
deren er sich nun gern entschlagen moechte, hatten als toenender
Ausdruck einer starken Unterstroemung des zeitgenoessischen
Geisteslebens gelten koennen. Die Art,
wie er einer verzueckten westlichen Lesergemeinde den Chassidismus
als eine Welt halborientalischer Mystik praesentiert hatte,
der Ton, mit dem er in seinen 'Reden ueber das Judentum' einer
akademischen Jugend ihr Judentum als den Platz gewiesen hatte,
wo sie an dem Werk der Welteneinung zu wirken hatten, die 'Ekstatischen
Konfessionen', die im Grunde eine Apotheose des 'Erlebnisses'
im damaligen Sinne waren - alles das hatte sich zu einem
Image Bubers von ungeheurer Maechtigkeit verdichtet, und es
war die Frage, ob Buber nun nicht zum Gefangenen einer Lesergemeinde
geworden war, die dieses Image verehrte und die nun von vornherein
bereit war, jedes neue Wort, das sie von Buber vernahm, mit
diesem Image zu umkleiden und es, auch wenn es etwas Neues,
den Durchbruch in die nun gefundene 'Wirklichkeit' Verkuendendes
aussagte, im Geist des alten, ein- fuer allemal feststehenden
Bildes umzuhoeren.
Fuer Buber also musste alles darauf ankommen, einem mystischen
Buber, dessen Bild jedermann gegenwaertig war, einen neuen,
einen dialogischen Buber so zu Worte kommen zu lassen, dass
das entscheidend Neue nicht vom Alten verschlungen werden konnte,
sondern mit seinem eigenen Ton unueberhoerbar die Welt erreichte.
..
Wenn in dieser kritischen Situation ein neuer Freund in Bubers
Leben eindrang, dann ist also sorgsam zu fragen: wie wuerde
sich der hier einsetzende neue Einfluss auf den Kristallisationsprozess
auswirken, der hier in Bubers Schaffen - in Wahrheit aber in
Bubers Existenz - vorging? .......
Notes to the quote from
Yehoshua Amir:
Franz Rosenzweig - unlike
me - did find a peer,
Martin Buber,
exactly when he was forsaken by the love of his life
and the circle of his closest cousins and friends.
Thinking and living "in dialog"
is not opposed
to the mystical feeling of oneness. Maleachi's prophecy, which I
sing in 5 languages daily,
proves,
that precisely in the face of "God"
will we be able to truly talk among each
other
and "he listens and he hears".
This is what I desire,
and I do not have to die in order to fulfil my desire.
I am so grate-full, that there
never was any "rupture" in my life, like it is explained
here about Buber.
I opened my eyes more and more, yes,
but there is no period in my life, which I would fight today.
I deeply regret my 40 years of self-victimization,
first mainly towards my mother
and then mainly towards Rafael, Franz Rosenzweig's son,
but since I know that it was me,
who staged the circumstances for this pattern
(victim and perpetrator)
to be re-enacted,
so I would understand humankind,
I am at peace with the 40 years of this shameful behavior .
I am grate-full, that
-unlike Buber - I was prevented
from becoming "famous" and imprisoned in "fame". Ernst Akiba
Simon, Franz Rosenzweig's pupil,
and the one who assisted Edith Rosenzweig
in compiling that
first edition of Franz Rosenzweig's letters in 1935,
which I came to read in 1960
and which brought me to Edith and from her to Rosenzweig's son
.....
once said to me about Buber: "Fame is the sum
of the misunderstandings
around a person." I am aware of the truth of this almost
daily,
when I watch "famous" people:
how imprisoned they are !
by the expectations and stigmatization of their "fans",
be they prime-ministers or philosophers or pop-stars.
The following
letter was written by me to Bernhard
Casper, a
catholic monk (or priest?),
about his habilitation paper on Franz Rosenzweig, A
new edition: Bernhard Casper: "Das
dialogische Denken: Franz Rosenzweig, Ferdinand Ebner und
Martin Buber",
Verlag Karl Alber, Freiburg, München, 2002
Even today, after 41 years, I would not change a word in it.
The letter is exemplary for many letters I would have written to other
authors who ignore Rosenzweig's pleading,
that "a man's thinking reaches as far as his doing" , and
that thinking which is not applied in daily life, is a flight.....
Driving
Backward into the Future, Healing and Harvesting the Past
Ramat-Hadar, Israel, 28. Sept. 1967
Sehr geehrter Herr Dr. Casper
ich moechte ihnen endlich danken fuer Ihr Buch (und auch fuer
Ihren Aufsatz "Sein und Offenbarung"). Der Gaul ist
zwar geschenkt, aber ich hoffe, Sie erwarten, dass ich ihm trotzdem
ins Maul geguckt habe.
Der Titel Ihres Buches war sehr vielversprechend und zeigte,
dass Sie wenigstens im Titel sofort den richtigen und zentralen
Begriff in Bubers und Rosenzweigs Denken (Ebner
kenne ich nicht ) genannt haben, im Gegensatz z.B. zu dem Schubladentitel
"Existenzphilosophie"
der Else Freund. Auch dass Sie im Gegensatz zu dieser Frau
ausdruecklich die Briefe mit in Ihre Untersuchung einbeziehen,
weil sie "Entscheidendes zum Verstanednis des Rosenzweigschen
Denkens beitragen koennen", ist ein grosser Fortschritt
gegenueber der Tendenz, Franz Rosenzweig mit seinem "Stern
der Erloesung", und darin vor allem mit dem ersten Teil
zu identifizieren, und alles uebrige, was er gemacht und gelebt
hat, als lediglich interessant zur Kenntnis zu nehmen.
Trotzdem bin ich ein wenig betruebt ueber das Ergebnis der
Maulschau, und ich hoffe nur, Sie haben schon genug Abstand
zu Ihrem Werk, dass meine nun folgende Kritik Sie nicht verletzt,
sondern im Gegenteil Sie ermutigt, in Ihrer zukuenftigen Arbeit
an Rosenzweig (ich rede nur von ihm, weil ich ihn am besten
kenne, nehme aber an, dass die Kritik auch fuer die beiden andern
aehnlich lauten wuerde) ein wenig auch auf Leute wie mich, meinen
Mann und meine Schwiegermutter, also Leute die nicht vom philosophischen
"Fach" sind, Ruecksicht zu nehmen. Denn das habe ich
doch recht verstanden, dass Sie noch mehr ueber Franz Rosenzweig
sagen wollten?
Nun also mein Widerspruch (der keine Kritik "ueber",
also auch nicht systematisch ist sondern nur - in etwas sanfterer
Form - die imaginaere Unterredung wiedergibt, die ich mit Ihnen
waehrend des Lesens gefuehrt habe). "Von vornherein"
( um eines Ihrer Lieblingsfuellworte zu benutzen) behagt es
mir nicht, dass alles, was bis jetzt ueber Rosenzweig gearbeitet
wurde, seine philosophische Seite betrifft. Rabbiner
Dr. Maybaum aus England schrieb mir einmal, als er mich
auf die Rosenzweigs betreffende philosophische Doktorarbeit
der Rivka
Horwitz aufmerksam machte: "Ich wuenschte, dass endlich
mal jemand den grossen Juden Franz
Rosenzweig darstellt".
Waere mir Rosenzweig als Philosoph begegnet,
so wuesste ich heute seinen Namen nicht mehr, geschweige denn
hiesse ich selber so....
Dabei bin ich genau wie Sie der Meinung, dass "Das neue
Denken" wirklich neu ist. Ja noch staerker als Sie wuerde
ich betonen, dass alles, was Rosenzweig sonst war und machte,
ohne dieses neue Denken nicht moeglich gewesen waere. Aber da
Rosenzweig ich weiss nicht wieviel mal betont, dass
das Denken nur so weit reicht wie sein Tun, also auch sein eigenes
Denken nur soweit reicht wie sein eigenes Tun, weiss ich nicht,
warum man trotzdem so tut, als gehoere sein Tun auch nur unter
"ferner liefen".
Aber Philosophie ist nun mal Ihr Fach, und deswegen duerfen
Sie nur vom Denken handeln. Das sehe ich ein. Anders haetten
Sie sich weder mit diesem Buch habilitieren koennen, noch koennten
Sie Ihr Ziel, Rosenzweig unter die ernsthaften Leute (= Geisteswissenschaftler)
zu bringen, erreichen. Ich spotte n i c h t
, sondern will ihnen sagen, dass ich mich vollstaendig in Ihre
Ausgangsposition versetzen kann.
Wenn Sie also nun vom neuen Denken handeln und das auch gleich
beim richtigen Namen ("dialogisch") nennen, dann wundere
ich mich, warum Sie selbst noch so wenig davon beeinflusst sind,
wie die Darstellung Ihres Buchs zeigt. (Verzeihen Sie die Haerte
und schreiben Sie die Unfrisiertheit meinem noch jugendlichen
Alter zu). Konkret: Sie, wie andre Leute auch, versuchen dauernd
Rosenzweig mit Heidegger zu parallelisieren. An einigen Beispielen,
die Sie geben, sehe ich, dass wohl wirklich manche Gedanken
aehnlich sind. Aber Rosenzweig hat Heidegger ueberhaupt nicht
gekannt, und - um es ehrlich zu sagen - die Nennung der beiden
in einem Atem tut mir immer richtig weh. Heidegger ist schliesslich
ein typisches Beispiel fuer einen Elfenbeinturmdenker, der in
dem Moment, wo er richtig entscheiden und handeln sollte, vollkommen
versagt hat. Wenn also Rosenzweigs Satz (er ist ja nicht von
ihm, sondern von Franz
von Assissi) vom Denken und Tun richtig ist, was kann mir
Heideggers fruchtloses Denken bedeuten? Absolut nichts! Wenn
Sie also vergleichen - und das Vergleichen ist fuer das Erkennen
ja wirklich eine der fruchtbarsten Methoden - warum lassen Sie
es nicht bei den Vergleichen mit Buber und Ebner, die wirklich
am Platze sind? (Ich weiss, es ist Habilitationsschrift! Da
muss man beweisen, dass man a l l e Philosophen
kennt.)
Aber schlimmer als die gelegentlichen Parallelisierungen finde
ich, dass Ihre Sprache so vollstaendig verheideggert ist. Dieses
Wort "Sein" z.B. (von so merkwuerdigen und mir beim
besten Willen unverstaendlichen Neubildungen wie "seingelassene
Freiheit" (S. 154) , "seinlassender Ursprung"
(S. 186) und unzaehligen andern ganz zu schweigen), das es z.B.
im Hebraeischen nicht gibt und dessen uebertriebene Anwendung
und philosophische Ausschlachtung mir und andern die deutsche
Sprache manchmal geradezu verhasst macht, ist mir bei Rosenzweig
nie aufgefallen (aufgefallen! ich behaupte nicht, dass es nicht
vorkommt). Bei Ihrem Buch wuerde aber eine Konkordanz ergeben,
dass "Sein" und seine Ableitungen oefters vorkommen
als in der Bibel der Name Gottes!
Was haben Sie also gemacht? Sie haben Rosenzweigs philosophisches
Werk nicht aktualisiert, nicht dem heutigen intelligenten Menschen
zu einer "tua res agitur" [deine
Sache steht auf dem Spiel] gemacht, sondern Sie haben es nur dem Heideggermenschen in seine
Sprache uebersetzt, also Sie haben es uns noch mehr verschlossen
als es schon war.
Auch eine andere Methode, mit der Sie das Werk interpretieren
wollen, halte ich Ihrem Habilitationszweck zugute: Im Allgemeinen
haben Sie sich zwar von der Manie, in jedem Satz Rosenzweigs
nach Einfluessen zu fahnden, freigehalten (Z.B. entsprechen
Sie Rosenzweigs in einem ungedruckten Brief ausgesprochenen
Wunsch oeffentlich zu betonen, dass er k e i n Schueler
Hermann
Cohens sei). Trotzdem wagen Sie es nicht, nun wirklich das
dialogische Denken - also das E r g e b n i s
von Rosenzweigs Denken und den Ausgangspunkt fuer sein Tun -
in die Mitte zu stellen und dieses Ergebnis und dieses allein
! zu interpretieren und klarer zu machen als es in seiner jetzigen
Form ist. Auch Sie fangen wieder von vorn an, Sie gehen allen
einzelnen Stufen des Rosenschweigschen Denkens nach, - wo Sie
keine Erklaerung aus biographischer Situation oder Einfluessen
frueherer Denker finden, hoffen Sie auf eine Loesung des Raetsels
aus dem ungedruckten Nachlass (der zwar hochinteressant ist,
aber Sie mit Ihren in Ihrem Buch gestellten Fragen sicher leer
ausgehen lassen wird ) und sind froh, am Ende "die seinsgeschichtliche
Stellung" des dialogischen Denkens herausgefunden zu haben
( die "ANWENDUNG", das "Weiterdenken", wie
Sie es in dem Kapitel "Die Bedeutung fuer die Theologie"
versuchen, ist ja leider nur ein Anfang). Ich frage immer: wozu
hat Franz Rosenzweig (dasselbe gilt natuerlich fuer viele Denker,
ueber die die Flut der Sekundaerliteratur hereinbricht) denn
Jahre seines Lebens darangegeben, um vom alten zum neuen Denken
zu kommen, wenn Sie nun Jahre Ihres Lebens verschwenden, um
diesen ganzen Weg noch einmal zu machen, anstatt nun das neue
Denken zu packen, es zu verbreiten, soweit es gut und aktuell
ist, und es noch neuer zu machen, soweit es nicht mehr aktuell
ist?
Da wo bei Rosenzweig das dialogische Denken am klarsten
wird - in seinem Gleichnis vom Gespraech - muesste man meiner
Ansicht nach einsetzen, um dieses Denken darzustellen als mea
res und tua res [meine Sache und deine Sache].
Bei Ihnen ist es nur ein Unter-Unter-Kapitel S. 124-130. Dass
das dialogische Denken dadurch gekennzeichnet ist, dass es a)
des andern und b) der Zeitlichkeit bedarf, ist bei Ebner immerhin
eine Ueberschrift, bei Rosenzweig wird es nur einmal mitten
im Text (S. 218) formuliert, anstatt dass es Titel, Inhalt und
Form des Buches waere. Wie verformulieren Sie aber diesen Grundgedanken?
"der Grundgedanke des Stern, naemlich der des sich an seine
eigene Zeitlichkeit freigebenden Denkens fuer das Sein als geschichtliches".
In diesem Seinswirrwarr gehen auch Ihre ja im Grunde voellig
richtigen Erkenntnisse von dem was FR wollte und dachte, unter
(z.B. ueber das Fragen S. 94, ueber die Notwendigkeit, die hinter
Tun und Denken stehen muss, ein Punkt, der fuer Rosenzweig ungeheuer
wichtig war, und wovon Sie immerhin andeutungsweise sprechen
S. 161, ueber Rosenzweigs fuer sein Denken ueberaus typisches
Urteil, dass der Stern schliesslich auch nur ein Buch sei, ueber
die Universalitaet seines Denkens, S. 85, die bei ihm ja nicht
nur vorhanden war, sondern die er auch gefordert hat - "wer
nicht Schueler z w e i e r Fakultaeten ist",
bei dem kann beim Denken nichts herauskommen, "auch in
der Wissenschaft gibt es keine Parthenogenese",
sagt er irgendwo.)
Nun noch einige Einzelheiten. Sie vermuten immer wieder, dass
Rosenzweigs Denken durch seine Biographie beeinflusst ist (durch
den Krieg S. 87 und 93, wofuer es Rosenzweig in einem ungedruckten
Brief z.B. ausdruecklich ablehnt). Das anzunehmen, ist ja tatsaechlich
logisch und naheliegend, und ich will es auch gar nicht "von
vornherein" ablehnen, obwohl Sie vielleicht, wenn Ihnen
das neue Material zugaenglich sein wird, auch eher meiner Ansicht
zuneigen. Aber ich habe den Eindruck, dass bei diesem Menschen
der seltene Fall passiert ist, dass nicht das Denken von der
Biographie, sondern die Biographie von seinem Denken gepraegt
ist. Also was Sie S. 158 von dem "Idealfall der Voraussetzungen"
sagen, verhaelt sich genau umgekehrt: Rosenzweig hat die scheinbaren
Umwege seines Studiums mit Absicht gewaehlt, eben um diesem
spaeteren Satz von der Unmoeglichkeit der Parthenogenese zu
entsprechen. "Er machte zunaechst
immer mit Absicht das, was ihm
n i c h t lag", erzaehlte
Gertrud Oppenheim mir schon von dem Schueler Rosenzweig und
brachte viele Beispiele dafuer. Und so ist es mit allem, was
ihm scheinbar von aussen her "geschehen " ist.
Aehnlich ist es mit den beruehmten Einfluessen. Natuerlich
war er von Kant und - wie Sie, glaube ich, richtig vermuten
- von v. Humboldt und Hoelderlin beeinflusst, aber
doch eben nur insofern, als er bei diesen die Verwandtschaft
zu seinem eigenen Denken spuerte. Nur wo ich bei einem andern
diese Verwandtschaft spuere, bin ich bereit, richtig hinzuhoeren,
und wie Rosenzweig sich ausdrueckt, meine Gedankenfamilien unter
Umstaenden von ihm auffressen zu lassen. Aber den "Grundansatz"
des Denkens (aus so ein modisches Philosophen- und Theologenwort)
stellt das fremde Denken nicht her, sondern
entwickelt es nur. Jedenfalls ist es so bei Rosenzweig,
meine ich.
Nun noch ueber die von Ihnen so neugierig erwarteten Tagebuecher.
Sie werden sich sehr wundern, aber sie enthalten fast nichts
"Persoenliches", viel, viel weniger als die Briefe.
Rosenzweigs Form war eben der Dialog. Das Tagebuch schrieb er
in Ermangelung eines Freunds, der ihn "liebend kritisiert".
Es ist auffaellig, dass aus den Zeiten, da er Tagebuch schrieb,
gewoehnlich fast keine Briefe vorhanden sind. Sie sind hauptsaechlich
mit guten Aphorismen angefuellt, ueber alles moegliche. Ich
bezweifle auch, ob man die "Entwicklung" zu seinem
neuen Denken darin verfolgen kann. Das Wesentliche, das
i h m Wesentliche hat er muendlich im Gespraech
und in Briefen ausgedrueckt. Also von der "religioesen
Wende" S. 77 steht absolut nichts im Tagebuch. Sich selbst
gegenuber war er diskreter, verschlossener als dem andern Menschen
gegenueber.
Noch etwas: da das Buechlein (vom gesunden und kranken Menschenverstand)
unglueckseligerweise gedruckt ist, kann man Ihnen nicht uebelnehmen,
wenn Sie es verwerten "muessen" (Habilitation!). Aber
abgesehen davon, dass Sie ihm, meine ich , einen unverhaeltnismaessig
grossen Raum zugestanden haben, sehe ich nirgends eine Anmerkung
( es kann aber sein, dass ich sie ueberlesen habe), die Rosenzweigs
Ablehnung dieses Erzeugnisses hervorhebt. Ganz scharf hat er
das in einem ungedruckten Brief getan, aber auch in den gedruckten
gibt es genuegend Beweise. Das sollte man doch respektieren.
Damit bin ich am Ende und zweifle ob ich mein Ziel - Sie nicht
zu verletzen, sondern Sie zu ermutigen - erreicht habe. Bedenken
Sie wenigstens folgende Tatsache als positiv: dass
Sie der erste sind, mit dem mir eine Auseinandersetzung ueber
Rosenzweig ueberhaupt Sinn zu haben scheint. Und bedenken
sie zweitens, dass ich zwar waehrend meines Studiums viel Philosophie
gelernt habe, aber noch niemals auch nur das Geringste daraus
mich "affektiert" hat, mit Ausnahme eben von Rosenzweig
und vorher schon Nietzsche. Ich habe also ein Vorurteil gegen
die Philosophie, das ich wahrscheinlich auch waehrend des Lesens
Ihres Buchs nicht ueberwunden habe. Mit dem Hinweis auf dieses
Bekenntnis duerfen Sie mich samt meinem Brief also gerne beiseiteschieben.
Aber um Rosenzweigs und dem was er heute zu sagen hat willen
waers mir leid, wenn ich Sie gar nicht ein wenig von Ihrem Heideggergott
weglotsen koennte.
Damit Sie sich doch auch noch ueber was freuen koennen an diesem
Brief, schicke ich Ihnen den Brief Rosenzweigs ueber Bubers
"Ich und Du" mit. Leider fiel mir erst waehrend
des Schreibens ein, dass der Brief besonders was fuer
S i e ist, sodass ich keine Extracopie habe und
diese zurueckerbitten muss. Ob Sie genug hebraeisch koennen
fuer die Anspielungen? Einmal habe ich Ihnen die Quelle an den
Rand geschrieben: Talmud b., Chagiga 14.
Seien Sie mir nicht boese! Ihre Rachel Rosenzweig.
Darf ich Ihre kleine Forschung ueber Rosenzweigs belegte Vorlesungen
benuetzen? Und stehen in dem [Victor von]
Weizsaeckerbuch noch andre Zitate und Erinnerungen ueber
Rosenzweig als die, die Sie zitieren?
Correspondence with my sons concerning Ra'id
Fadila's Condolence Letter concerning "Rachel
Rosenzweig's Death".
Micha: "I don't get it, why does he think
you are not alive?"
My answer: "You see! Finally a visitor
on my site and then he understands from it that I am dead!"
Continuation - backward - from
August 13 - a story told by Josef Wittig, one of Franz Rosenzweig's
potential peers
p.79 Er habe aber dabei gefunden,
dass Todesbereitschaft und Todesfreudigkeit die staerkste von
allen Lebenskraeften sei....
Er gestehe zu, dass schier niemand mehr wirklich daran glaubt,
and es kaeme ihm auch vor, als ob selbst ich nur theoretisch
daran glaube und nur Geschaefte damit fuer Krieg und Sieg und
Durchhalten treiben moechte. Nein, die Stunde sei noch nicht
gekommen, in der die Menschen in ihrer Gesamtheit oder wenigstens
in grossen Gruppen...den Tod...." [Dec. 17, 2011:
I , Rachel, want to replace
the rest of the sentence
with my own belief: "verstehen
und leben was Tod ist und bedeutet"]
p.80
Unter meinen Freunden sind solche,
die mir nicht Liebes schreiben, aber Liebes tun.
Among my friends are those, that don't write to me what is loving,
but do to me what is loving.
p.81-82
Jetzt haben mir einige Gegner die grosse Freundlichkeit
getan, mit einen anderen Tod vorzuweisen, den Tod des
guten Namens, in dem doch unser Wesen eine ebenso starke und
wesentliche Erschei-nung findet als in unserem gesunden Koerper.
Sie haben es weit getrieben... Es ging mir schier bis an den
Hals... Je mehr ich mich wehrte, desto schlimmer wurde es. Da
auf einmal fiel es mir ein, dass meine Theorie vom Tode doch
auch wahr sein koennte fuer all todesaehnlichen Dinge, fur alles,
was den Menschen als Unheil und Verlust gilt. Gleichzeitig
schoss eine ungeheure Freude aus irgendeinem tiefen Grunde in
mir auf. Ich
konnte es
kaum erwarten, dass die Vernichtung meines guten Namens , meiner
buergerlichen Ehre und Existenz vollkommen werde...Im gleichen
Augenblicke wandte sich mein Schicksal. Der an-gebliche Selbstmord
zweier meiner Patienten wurde von der Staatsan-waltschaft als
bedauerli-cher Unfall festgestellt. Erhebungen bei der Poli-zei
ergaben, dass waeh-rend der ganzen Zeit mei-ner hiesigen Taetigkeit
weder am Ort noch in der naeheren oder ferneren Umgebung ein Mord
oder Selbstmord passiert ist. Das eine ist freilich wahr, dass
naemlich meine Frau kaum noch Milch und Brot zu kaufen bekommen;
sie soll es ueberall geschenkt annehmen......
p.83
Die merkwuerdigste Sache ist die, dass die freudige Todesbereitschaft,
die reine Sehnsucht nach dem Tode, den Tod gewisser-massen ersetzt
oder in sich schliesst, sodass sogleich neues staerkeres Leben
entsteht, eine Auf-erstehung ohne voraus-gehende Sichtbarwerdung
des Todes.
"Abraham" (2005) e-mail quote on December 18,
2011
Start telling a better-feeling story
about the things that are important to you.
Do not write your story like a factual documentary,
weighing all the pros and cons of your experience,
but instead tell the uplifting, fanciful, magical story
of the wonder of your own life
and watch what happens.
It will feel like magic
as your life begins to transform right before yours eyes,
but it is not by magic.
It is by the power of the Laws of the Universe
and your deliberate alignment with those Laws.